Presse – Rumble On The Beach Archiv – 1990 – Magazin – Unbekannt-

Presse – Rumble On The Beach Archiv – 1990 – Magazin – Unbekannt-

Rumble on the Beach plauderten über sich und die eigentliche Kunst des Coverns:

„Opfer“ straighter Entwicklung

Alles andere als ein primitiver Abklatsch im Top Act / Gewagtes Engagement

Presse – Rumble On The Beach Archiv - Februar 1990 - Magazin – Unbekannt-
Presse – Rumble On The Beach Archiv – Februar 1990 – Magazin – Unbekannt-

„Wir haben vor fünf Jahren angefangen mit einer Rockabilly-Band, haben von Anfang an gesagt: wir können nicht wie viele Rockabilly-Bands Rock Roll machen. Du kannst nicht hingehen und Bill Haley-Songs spielen, genauso wie Bill Haley vor 50 Jahren gespielt hat. Es ist ’ne musikalische Entwicklung in der Zwischenzeit passiert und an der kannst du nicht einfach blind vorbeigehen“, skizzierte mir Gitarrist und Vokalist Ohlly die musikalische Stilfindung seiner Band Rumble on the Beach. „Es gibt eigentlich keine Band, die die Sachen so spielt wie wir. Auf dem Metier passiert so und so sehr, sehr wenig.“ Was Ohlly, Baßzupfer Frank, Saxer und Pianist Andreas und das „wandelnde Rock-’n‘-Roll-Lexikon“ Marc an Drums und Mikro im Zapfendorfer Top Akt zelebrierten, ist in der Tat kein billiger Abklatsch der späten `50er, ist kein kalt gewordener Kaffee aus vergangenen Tagen.

Rumble on the Beach rockten ganz im Stile progressivsten Rockabillys, rockten mit unter hart an der Psycho-Grenze —unkonventionell und unkomrnerziell. Rumble on the Beach boten Rock ’n‘ Roll pur — unkompliziert und ungehobelt. „…da ist Country drin, da ist Jazz drin, da ist ein bißchen Punk drin, Blues, Swing, aber alles irgendwie im Rumble-Stil…es ist eine straighte Entwicklung, wobei wir das tierische Glück haben, daß wir vier in der Band sind, die eigentlich alle total unterschiedliche Musik hören, gemacht haben und machen.“ Ob _Standards der Rock-`n‘- Roll-Ara wie Chuck Berrys ,,Memphis Tennessee“ oder Johnny Burnetts „Lonesome Train“, dem fast schon legendären „Time Warp“ aus der Rocky Horror Picture Show oder — dem keineswegs persiflierten — „Purple Rain“ von „Meister“ Prince: Rumble on the Beach aus Bremen vertonen ihre Vor-liebe für Coverversions auf ureigene Art, interpretieren Songs dergleichen in bandtypischer Manier.

„Covern ist nicht so einfach. Du kannst nicht einfach ein Stück banal nachspielen …weil da stehen die Leute im Publikum und sagen: das haben wir schon tausendmal gehört. Du mußt was anderes dar-aus machen, sehr, sehr vorsichtig damit umgehen.“ Wen störte da schon das markante „Peter Gun“-Riff, das —sei es bewußt, sei es unbewußt — nicht nur einmal anklang!? Wen störte da schon manche Songpassage, die sich — unvermeidbarer Weise — irgendwann schon einmal gehört anhörte!? Daß sich die Jungs trotz allen „funs“ im Top Act auf das eher genre-untypische Parkett der politischen Stellungnahme wagten, ist wohl in die Kategorie des nicht unbedingt Alltäglichen einzureihen.

 

Ohlly reflektierte laut über, oder besser „… gegen Faschismus; gegen Unterdrückung, vor allen Dingen gegen Leute, die in Konzertsälen den Arm heben zum „Sieg heil“. Doch viel schlimmer als die, die da nur so ein Haken-kreuz-T-Shirt tragen, weil sie im Grunde genommen nicht wissen, was dahintersteht, sind die, die ganz normal aussehen und dann nämlich am Stammtisch sitzen, die alten deutschen Lieder singen und die ganz, ganz rechte Seite wählen.“ Solidarisch nickende Köpfe und klatschende Hände im Publikum —der Mann überzeugte mit Über-zeugung, Rumble on the Beach wurden auch inhaltlich verstanden.

 

Sven

 

Presse Archiv 1990 – Rumble On The Beach

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Rumble on the Beach plauderten über sich und die eigentliche Kunst des Coverns:
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Rumble on the Beach plauderten über sich und die eigentliche Kunst des Coverns:
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Rumble on the Beach rockten ganz im Stile progressivsten Rockabillys, rockten mit unter hart an der Psycho-Grenze —unkonventionell und unkomrnerziell. Rumble on the Beach boten Rock 'n' Roll pur — unkompliziert und ungehobelt. „...da ist Country drin, da ist Jazz drin, da ist ein bißchen Punk drin, Blues, Swing, aber alles irgendwie im Rumble-Stil...es ist eine straighte Entwicklung, wobei wir das tierische Glück haben, daß wir vier in der Band sind, die eigentlich alle total unterschiedliche Musik hören, gemacht haben und machen."
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