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Es gibt Labels, bei denen man sich auf Qualität verlassen kann. Bear Family gehören definitiv dazu. Über die Qualität der Musik, die dort veröffentlicht wird, kann man sich natürlich streiten. Das ist schließlich Geschmackssache. Aber die Darreichungsform ist über jeden Streit erhaben.
Das 52(!) seitige Booklet ist solide in ein Buch-artiges Digi-Pack mit Hard Cover eingebunden. Es enthält eine detailreiche Geschichte der Band aus der Feder von Drummer Marc Mittelacher, die in Deutsch und Englisch erscheint und gut bebildert ist. Klasse!
Musikalisch toben sich Rumble on the Beach ausgesprochen lebendig zwischen Rockabilly, Rock’n’Roll und Country aus. Häufig steht das Saxophon im Vordergrund. „Juanita“ setzt leichte Tex-Mex-Akzente. Bei dem Plastic Bertrand-Cover „Ça Plane pour moi“ kommt die Punk-Attitüde des Originals klar zum Tragen. „Nashville Girl“ erinnert an softe Pogues. Eins der Highlights des Albums ist das Prince-Cover „Purple Rain“, das harmlos wie das Original beginnt, dann aber dermaßen beschleunigt, dass sich das Spektrum schnell vom Purpurrot zum brennend heißen Orange wandelt. Klasse! Kein Wunder, dass das Stück am Ende der Live-Strecke steht, die als Bonus an die beiden (nicht ganz vollständig enthaltenen) Originalveröffentlichungen Rumble Rat (1987 – minus zwei Titel) und Rumble (1988 – minus ein Titel) angehängt wurde.
Insgesamt ein extrem heißblütiges Werk, das dem Rahmen, in dem es nun von Bear Family neu präsentiert wird, in keiner Weise nach steht. Ganz großes Lob. Damit stehen Rumble on the Beach mindestens auf Augenhöhe mit Bands, wie den Stray Cats. Wenn man die stilistische Breite mit hinzuzieht, in der die Bremer aufgestellt sind, haben sie die Nase eigentlich sogar vorne.
Hohe Empfehlungsstufe!