Bremer Rockabilly-Urgestein zurück — Es rumpelt wieder am Strand

Bremer Rockabilly-Urgestein zurück — Es rumpelt wieder am Strand

Bremer Rockabilly-Urgestein zurück

Es rumpelt wieder am Strand

http://www.kreiszeitung.de/kultur/bremer-rockabilly-urgestein-zurueck-6089572.html

Einst und heute: Rumble On The Beach

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Einst und heute: Rumble On The Beach

Bremen – Von Rolf Stein. Man darf die Bremer Rockabilly-Band Rumble On The Beach getrost als lokale Legende bezeichnen – und zumindest mit einem Song machte das Trio 1987 auch über die Grenzen sowohl seiner Heimatstadt und der Neo-Rockabilly-Szene der Achtzigerjahre hinaus von sich reden: Mit einer punkbeschleunigten Fassung von „Purple Rain“, einer Komposition des Künstlers, der sich damals noch ganz bescheiden Prince nannte. Sogar die „Bravo“ nahm die Bremer damals zur Kenntnis. – Von Rolf Stein.

Knapp zehn Jahre lang war die Band aktiv, bevor Michael Ohlhoff, Marc Mittelacher und Andreas Merck 1994 ihre gemeinsame Tätigkeit auf Eis legten, um sich in Bands wie Velvetone und den Tin Roof Cats zu vergnügen. Im vergangenen Jahr kündigten sie dann einigermaßen überraschend ein Konzert in Originalbesetzung im Aladin an.

Das auf Wiederveröffentlichungen spezialisierte Label Bear Family Records veröffentlicht am kommenden Freitag das Album „The Early Years“, auf dem die ersten beiden Alben „Rumble Rat“ (1987) und „Rumble“ (1988) nebst einigen Live-Aufnahmen zu hören sind.

In der Rückschau fällt dabei auf, wie wenig sich die Bremer vor nun fast 20 Jahren um so etwas wie eine historisch informierte Aufführungspraxis scherten. Zwar hatten sie durchaus den charakteristischen Twang-Gitarren-Sound, benutzten aber keinen Kontrabass; zwar beherrschten sie das einschlägige musikalische Vokabular aus dem Effeff, waren aber offensichtlich entscheidend von Punk-Rock inspiriert, wobei nicht zuletzt Bands wie die Blasters, X, Tex & The Horseheads und andere an der kalifornischen Küste wegweisend gewesen sein dürften, die in den frühen 80er-Jahren in der Ursuppe der Rockmusik rührten und auch vor Country nicht zurückschreckten. Rumble On The Beach griffen diese Ideen auf, ohne allerdings so zu tun, als seien sie aus dem Mutterland, was bei anderen oft zu peinlichen Übersetzungsfehlern führte.

Die forsche Unbekümmertheit, mit der Rumble On The Beach Klassiker auch anderer Genres adaptierten, klingt deshalb heute, nachdem das Rockabilly-Revival einigermaßen erschöpfend durchexerziert wurde, regelrecht erfrischend.

Am Samstag, 6. Februar, spielen Rumble On The Beach ab 14 Uhr bei Hot Shot Records, Knochenhauer Str. 20-25 in Bremen ein Unplugged-Konzert.

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